Monopoly, eines der bekanntesten Brettspiele der Welt, hat uns in unserer Kindheit schon über so manches verregnetes Wochenende hinweggetröstet. Im Spiel konkurrieren die Spieler um begrenzten Grund- und Immobilienbesitz. Gewinner ist der Spieler, der seine Konkurrenten durch das Erheben von Mieten auf seinem Grund- und Immobilienbesitz vollständig enteignet hat.
Monopoly ist aber auch eine spielerische Darstellung gesellschaftlicher Realitäten. Den Mitspielern wird einerseits bewusst, was eine monopolistische Verteilung des Immobilienbesitzes bedeutet, andererseits wird ihnen vor Augen geführt, dass Grund- und Immobilienbesitz nicht selten ein reines Zufallsprodukt ist. Im Spiel wird dieser Zufall durch Würfeln herbeigeführt. Im realen Leben, vor allem in Luxemburg, entscheidet über solchen Besitz immer häufiger – insbesondere wegen der hohen Grundstückspreise[1] – nicht mehr die Erwerbstätigkeit, sondern das Geburtslos: Das Geburtsjahr und die Familie, in die man hineingeboren wird, sind auf dem Weg zum bescheidenen Eigenheim immer auschlaggebender.
Bei der aktuellen Preisentwicklung ist dies auch nicht verwunderlich. Im Jahr 2010 kostete eine 80 m2 Immobilie im Landesdurchschnitt noch ungefähr 293.680 Euro. Ende 2020 waren es schon 593.200 Euro.[2] Setzt sich die durchschnittliche Preissteigerung der letzten Dekade ungebremst fort, wird ein solches 80 m2-Appartement im Landesdurchschnitt im Jahr 2030 um die 1,2 Millionen Euro kosten!
Das Epizentrum dieser nationalen Preisexplosion befindet sich in Luxemburg-Stadt. Hier kosteten 80 m2 im Jahr 2015 noch ungefähr 420.000 Euro. Knapp sechs Jahre später muss man schon über 920.000 Euro dafür auf den Tisch legen.[3] Hier könnte man also 2030, bei einem ungebremsten Preisanstieg, bei weit über 2,5 Millionen Euro für eine 80 m2-Immobilie liegen.
Auch wenn solche Extrapolationen mit Vorsicht zu genießen sind, untermauern sie aber die Notwendigkeit resoluten politischen Handelns und Umdenkens in der Wohnungsfrage; dies mit dem Ziel, solche Preisauswüchse zu verhindern und das Primärbedürfnis nach „Wohnen in Luxemburg“ in erschwingliche Sphären zurückzuführen.
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